Im Jahr 2017 wurde ein neues Produktionsgebäude für die Beschichtung von Oberflächen, die teuerste Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte, in Betrieb genommen. Mit dem Bau dieser neuen Galvanik sind sowohl eine Vielzahl neuer Anlagen, als auch Sicherheitsvorkehrungen installiert worden, die selbstverständlich den europäischen Standards der bestverfügbaren Technik entsprechen.
Da während des Galvanisierungsprozesses umweltschädliche Chemikalien zum Einsatz kommen und genehmigungsbedürftige Anlagen verwendet werden, fällt der Neubau unter das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG).
Das Genehmigungsverfahren ist besonders anspruchsvoll, da sämtliche potentielle Umweltauswirkungen bewertet werden müssen. Zu den Sicherheitsvorkehrungen gehört unter anderem ein Brandmeldesystem mit Rauchmeldern in den Lüftungsanlagen. Des Weiteren ist die Oberflächentechnik mehrfach gegen Havarie gesichert. Das bedeutet, dass aus den Galvanikbädern austretende Flüssigkeiten gezielt abgeleitet und aufgefangen werden.
Fertigungsbedingt enden große Anteile der eingesetzten Metalle als, mit Öl versehene, Späne in einer der zwei von Rosenberger mitentwickelten Späne- und Ölaufbereitungsanlagen. Das gereinigte Öl kann zurück in den Kühlkreislauf gepumpt werden.
Im Anschluss an die Aufbereitung werden Metallspäne, die nun mit weniger als drei Prozent Öl versehen sind, nahezu sortenrein zurück an den Materiallieferanten übergeben. Dies gewährleistet eine optimale Wiederverwertung der Materialien und stellt sicher, dass nur geringe Mengen an neuem Rohmaterial gekauft werden müssen.
Eine Besonderheit stellt das hocheffiziente Biomasseheizwerk dar. Etwa ein Fünftel des benötigten Energiebedarfs wird dadurch erzeugt, indem erneuerbare Energieträger, in diesem Fall einheimische Holzhackschnitzel, zur Energieerzeugung verwendet werden.
Rosenberger kann einen Großteil des Heizbedarfs durch das Biomasseheizwerk decken. Um denselben Energiebedarf mit Heizöl zu decken wären circa 420.000 Liter Heizöl von Nöten. Das würde einem Ausstoß von ca. 1.121 Tonnen CO2 entsprechen, die somit eingespart werden können.
Verschiedene Wärmerückgewinnungssysteme werden eingesetzt, um Wärme aus der Abluft, den Druckluftkompressoren und aus dem Öl für die Kühlung der Produktionsprozesse zu gewinnen. Die so gewonnene Wärme wird zum Heizen von Gebäuden verwendet und ist somit – Stichwort Biomasse – ein Beitrag zum Einsparen von Heizöl.
Die neue Energiezentrale besitzt zwei neue Druckluftkompressoren, ebenfalls mit einer Wärmerückgewinnungsanlage. So konnten unter Berücksichtigung der neuen Kompressoren seit dem Jahr 2008 etwa 4.200 MWh Wärmeenergie aus den Druckluftkompressoren zum Heizen rückgewonnen werden. Dementsprechend wurden über 1.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart.
Im Sommer 2020 hat Rosenberger eine Photovoltaik-Anlage mit 3000 Modulen und 935 kWp zur Eigenversorgung installiert. Die Anlage versorgt das Unternehmen jährlich mit ca. 800.000 kWh Sonnen-Strom, somit werden knapp 470 t CO2 pro Jahr eingespart. Hinzu kommt die Reduktion weiterer Emissionen wie Blei, Stickoxid oder Quecksilber.
Besonderheit an der Rosenberger PV ist die sogenannte Nulleinspeisung, dabei verwendet Rosenberger den von der Solaranlage produzierten Strom zu 100 % selbst, speist nicht ins öffentliche Stromnetz ein und verzichtet damit auf die staatliche Einspeisevergütung.